Yoga ist mehr als nur körperliche Übungen und Meditation. Es ist ein ganzheitlicher Lebensstil, der darauf abzielt, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Wenn Du mehr über den ganzheitlichen Ansatz erfahren möchtest, lies Dir doch auch unseren Blogbeitrag zum Thema "Der ganzheitliche Ansatz des Yoga" durch.
Patanjali war ein indischer Gelehrter und Philosoph, der als der "Urvater des Yoga" gilt. Er hat mit den Yoga Sutren den grundlegenden Text des Yoga verfasst. Noch heute gilt sein 8-gliedriger Pfad als zentraler Aspekt des ganzheitlichen Yogaansatzes und eine Art Anleitung für ein erfülltes und harmonisches Leben in Balance.
1. Yama: Die ethischen Regeln
Die Yamas sind die fünf ethischen Regeln, die unser Verhalten gegenüber anderen Menschen und unserer Umwelt leiten. Sie sind wie die “Bitte nicht auf den Rasen treten”-Schilder des Yoga:
Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Sei nett zu anderen vor allem aber auch zu Dir selbst. Auch wenn Dein Nachbar wieder mal den Rasenmäher um 7 Uhr morgens anwirft.
Satya (Wahrhaftigkeit): Lügen haben kurze Beine. Also sei ehrlich, auch wenn es manchmal schwerfällt. Und sprich auch mal dann die Wahrheit, wenn es sonst niemand kann.
Asteya (Nicht-Stehlen): Das gilt nicht nur für materielle Dinge, sondern auch für Ideen, Zeit und Aufmerksamkeit.
Brahmacharya (Mässigung): Finde ein gesundes Gleichgewicht in allen Dingen. Ja, auch bei Netflix, Instagram und Co.
Aparigraha (Nicht-Anhäufung oder Nicht-Anhaftung): Weniger ist mehr. Marie Kondo kann davon ebenfalls ein Lied singen.
2. Niyama: Die persönlichen Disziplinen
Die Niyamas sind die fünf persönlichen Disziplinen, die uns helfen, mit uns selbst im Reinen zu sein:
Saucha (Reinheit): Halte deinen Körper und Geist sauber. Körperliche sowie geistige Hygiene, zum Beispiel durch Meditation, helfen dabei.
Santosha (Zufriedenheit): Sei dankbar für das, was du hast. Auch wenn es nur der letzte Keks in der Dose ist.
Tapas (Disziplin): Bleib dran, auch wenn es schwer wird. Der Weg zur Erleuchtung ist kein Zuckerschlecken.
Svadhyaya (Selbststudium): Lerne dich selbst besser kennen. Tagebuch schreiben oder die Selbstreflexion gemeinsam mit einer lieben Person, kann dabei helfen.
Ishvara Pranidhana (Hingabe): Vertraue auf das Universum. Manchmal muss man einfach loslassen und sehen, was passiert.
3. Asana: Die Körperhaltungen
Asanas sind die körperlichen Übungen im Yoga. Sie helfen, den Körper stark und flexibel zu halten. Die ganzen Posen, die Du auf Instagram siehst und die Du in den Yogastunden praktizierst sind nur 1/8 vom gesamten Yoga-Kuchen.
4. Pranayama: Die Atemregulation
Pranayama sind Atemübungen, die helfen, den Geist zu beruhigen und die Energie im Körper zu lenken. Nicht umsonst sagen wir uns häufig, wenn wir vor einer schwierigen Aufgabe stehen: erst mal tief durchatmen.
5. Pratyahara: Der Rückzug der Sinne
Pratyahara bedeutet, die Sinne von äusseren Ablenkungen zurückzuziehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – wie zum Beispiel den nächsten Snack, das Ziel Deiner Wanderung oder die Kollegin, die auf der Arbeit gerade einen Fachvortrag hält.
6. Dharana: Die Konzentration
Dharana ist die Praxis der Konzentration. Hier übst du, dich auf eine Sache zu fokussieren. Zum Beispiel auf das Licht einer Kerze, Deinen Atem oder auf ein Blatt deiner Zimmerpflanze.
7. Dhyana: Die Meditation
Dhyana ist die Meditation. Der Moment, in dem du versuchst, Deine Gedanken still werden zu lassen. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn das nicht immer klappt. Deshalb ist es ein Weg.
8. Samadhi: Die Erleuchtung
Samadhi ist das ultimative Ziel im Yoga. Es ist der Zustand des Verbundenseins mit Dir selbst.
Die Stufen 6, 7 und 8 werden auch als Samyama zusammengefasst. Sie sind die drei Stufen und Ausprägungen der Meditation.
Du möchtest mehr über die 8-Glieder des Yogaweges nach Patanjali erfahren?
Dann komm doch in einen unserer Workshops.
Weitere Informationen zu dem Thema findest Du auch hier:
Der Urquell des Yoga - Die Yoga Sutras des Patanjali: ISBN 978-3-426-29107-8
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