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Atemübungen - Pranayama

Vicci

Atemübungen, Pranayama auf Sanskrit, sind ein wichtiger Bestandteil unseres Yoga-Angebots. Aber warum eigentlich? Dass Atmen überlebenswichtig ist, ist uns allen klar, aber warum wird der bewussten Atmung nicht nur im Yoga so viel Bedeutung beigemessen?


Die Atmung ist eine der grundlegendsten Funktionen unseres Körpers. Sie versorgt uns mit Sauerstoff und hilft, Kohlendioxid aus dem Körper zu entfernen. Doch die Atmung ist mehr als nur ein physiologischer Prozess. Sie beeinflusst auch unser emotionales und geistiges Wohlbefinden. Eine unzureichende Atmung kann zu Stress, Angstzuständen und sogar körperlichen Beschwerden führen.

Die richtige Atmung fördert die Entspannung, verbessert die Konzentration und steigert die allgemeine Lebensqualität. Sie unterstützt die Funktion des Nervensystems und kann helfen, den Blutdruck zu regulieren. Durch bewusste Atemtechniken können wir lernen, unseren Atem zu kontrollieren und dadurch unsere Reaktionen auf Stress und Herausforderungen im Alltag zu verbessern.


Pranayama bezieht sich auf die Regulierung des Atems und ist ein bedeutender Aspekt der yogischen Tradition. Vielleicht hast Du in einer Yogastunde auch schon einmal den Begriff "Atemkontrolle" gehört?. Wenn man sich die Bedeutung des Wortes "Kontrolle" bewusst macht, ist der Begriff jedoch nicht ganz passend. Denn egal wie intensiv man sich in verschiedenen Atemtechniken und im Anhalten des Atems (Kumbhaka) übt, es ist nicht möglich den Atem vollständig "für immer" zu kontrollieren ohne dabei das Bewusstsein oder gar das Leben zu verlieren. Eine "richtige Kontrolle" des Atems ist daher nicht möglich. Klarer wir das Ganze auch nochmals, wenn wir uns die ursprüngliche Bedeutung anschauen: Das Wort „Pranayama“ aus dem Sanskrit setzt sich aus „Prana“ (Lebensenergie) und „Ayama“ (Ausdehnung oder Erweiterung) zusammen. Es geht also darum, die Lebensenergie durch bewusste Atemtechniken zu regulieren und zu erweitern.


Vorteile von Atemübungen

  1. Stressreduktion: Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern. Durch langsames, tiefes Atmen aktivieren wir den Parasympathikus, der für Ruhe und Entspannung sorgt. Dabei können nicht nur körperliche sondern auch emotionale Spannungen abgebaut werden, wodurch regelmässige Atemübungen auch emotionale Ausgeglichenheit fördert.

  2. Verbesserte Konzentration: Regelmässige Atemübungen können die geistige Klarheit und Konzentration steigern. Sie helfen, den Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit zu fokussieren.

  3. Förderung der körperlichen Gesundheit: Durch regelmäßige Atemübungen kann die Lungenkapazität erhöht und die allgemeine Atemeffizienz verbessert werden. Dies kann zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Körpers, einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit führen und auch das Immunsystem stärken.


Die Wechselatmung - Alice' liebste Pranayamaübung

Meine liebste Atmenübung ist "Nadi Shodana". Auf Deutsch ist das die "Wechselatmung". Wortwörtlich lässt sich "Nadi Shodana" aus dem Sanskrit folgendermassen übersetzen: "Nadi" sind die Energiekanäle in unserem Körper und "Shodana" bedeutet "Reinigung". Es ist also eine Reinigungsübung.

  1. Komm in einen bequemen Sitz und achte darauf, dass Du dabei einen geraden Rücken hast.

  2. Bring Zeige- und Mittelfinger Deiner rechten Hand auf den Punkt zwischen Deinen Augenbrauen.

  3. Den Daumen kannst Du an Deinem rechten Nasenflügel platzieren und den Ringfinger an Deinem linken Nasenflügel. Lass beide Nasenlöcher aber zunächst noch offen.

  4. Atme tief in den Bauch ein und wieder aus.

  5. Verschliesse das rechte Nasenloch mit dem Daumen.

  6. Atme durch das linke Nasenloch ein.

  7. Verschliesse das linke Nassenloch mit dem Ringfinger.

  8. Halte den Atem kurz an.

  9. Gib das rechte Nasenloch mit Deinem Daumen frei.

  10. Atme durch das rechte Nasenloch aus.

  11. Halte den Atmen kurz an.

  12. Atme durch das rechte Nasenloch ein.

  13. Verschliesse das rechte Nasenloch mit dem Daumen.

  14. Halte den Atmen kurz an.

  15. Gib das linke Nasenloch mit Deinem Ringfinger frei.

  16. Atme durch das linke Nasenloch aus.

  17. Wiederhole die Schritte 6 bis 16.

Wenn Du fertig bist, lass die rechte Hand wieder sinken und den Atmen natürlich fliessen. Wie fühlst Du Dich jetzt? Durch diese sanft aktivierende Übung kannst Du Deine Konzentration verbessern. Dadurch eignet sie sich zum Beispiel gut vor wichtigen oder schwierigen Aufgaben oder auch zur Vorbereitung auf die Meditation.

Wenn Du erkältet bist und durch ein Nasenloch nicht so gut Luft bekommst, solltest Du die Übung allerdings besser nicht machen, da Dir sonst schwindelig werden könnte.


Die Bienenatmung - Viccis liebste Atemübung

Meine liebste Atemübung ist "Bhramari", auf Deutsch "Bienenatmung". Und zwar deshalb weil sie so einfach anzuwenden, wie zu unterrichten ist und dabei noch richtig Spass macht.

  1. Komm in einen bequemen Sitz und achte darauf, dass Du dabei einen geraden Rücken hast. Alternativ kannst Du dich aber auch einfach flach auf den Rücken legen.

  2. Atme einmal tief in den Bauch ein.

  3. Entspanne bei der Ausatmung Deine Schultern und Dein Gesicht.

  4. Atme nochmals tief in den Bauch ein.

  5. Summe wie eine Biene bis Deine Lunge wieder leer ist und vergiss dabei nicht zu lächeln.

  6. Wiederhole die Schritte 4 und 5.

Spürst Du die sanfte Vibration beim Ausatmen? Falls dies für Dich angenehm ist, kann Du Dir beim üben auch die Ohren zuhalten, so spürst Du die Vibration intensiver.

Diese Vibration stimuliert den Vagusnerv und dieser wiederum aktiviert das Parasympathische Nervensystem und fördert dadurch Entspannung auf körperlicher und geistiger Ebene.


Wenn Du weitere Atemtechniken lernen und üben möchtest, freuen wir uns, wenn Du bei unseren Gruppenstunden, Workshops oder Retreats vorbeischaust. Wenn Du Fragen hast, kannst Du uns auch gerne eine Mail an info@yogasphere.ch senden.


Weitere Informationen zum Atem und zu Pranayama findest Du hier:







 

 

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